Studie sieht die Deutschen ängstlicher, fremdenfeindlicher und orientierungsloser.
Wie mir scheint, sehe ich also die Situation in Deutschland ziemlich realistisch. Zumindestens bestätigt mich die Studie „Deutsche Zustände“ die gestern in Berlin von Wilhelm Heitmeyer, Gewaltforscher an der Universität Bielefeld, vorgestellt wurde.
Fazit der Untersuchung des Jahres 2005: Die Deutschen werden ängstlicher, fremdenfeindlicher, orientierungsloser. „Die Indikatoren von Verunsicherung sind im Vergleich zu den Vorjahren alle gestiegen“, sagte Heitmeyer. Eine negative Zukunftserwartung haben nun 42 Prozent (2002 waren es 34 Prozent) der Bundesbürger.
Mehr als 60 Prozent der 2000 Befragten gaben an, von Gefühlen der Orientierungslosigkeit betroffen zu sein. Das sei vor allem auf die Globalisierung zurückzuführen, sagte Heitmeyer. Wenn zahlreiche Unternehmen satte Gewinne präsentierten und dennoch Arbeitsplätze strichen, steige die Unsicherheit. Und das Gefühl der Ohnmacht.
Darüber braucht man sich doch auch nicht wundern. Seit Jahren werden den Bürgern Einschränkungen zu gemutet wärend die Industrie immer größere Gewinne einstreicht und den Politikern fällt nichts weiter ein, als zu sagen, wir müssen den Gürtel enger schnallen. Wobei selbstverständlich nur die „kleinen“ Bürger gemeint sind. Nur, wenn die Gürtelschnalle schon am anderen Ende angekommen ist, kann man nicht mehr enger schnallen.
Heute steht gerade wieder in den Medien, dass die Metallindustrie höchstens 1,5 Prozent mehr Lohn zahlen will. Das wäre also real gesehen wieder ein Minus in den Kassen der Bürger. Dazu kommt noch die Preissteigerung bei den Krankenkassenbeiträgen und von den Energiepreisen wollen wir garnicht reden. Wo sind denn hier die Politiker mit ihren frommen Sprüchen. Wo sind denn die Bosse mit sozialen Verantwortung gegenüber ihren Arbeitern?
Es ist ja schön, dass man im Ausland günstiger produzieren kann, nur wo sind denn die Käufer der Produkte? Ich glaube nicht, dass die billigen Arbeiter sich die Produkte kaufen können. Hier in Deutschland brauchen sie aber auch nicht ankommen. Meine lieben Bosse……Arbeitslose sind schlechte Konsumenten!
Wo sind die Politiker mit der Verantwortung für das Volk? Ich sehe zur Zeit nur Politiker, die auf Zwänge der Banken und der Industrie reagieren. Von eigenen Ideen und Visionen ist bei unsern „Volksvertretern“ weit und breit nichts zu sehen. Wo sind die Politiker geblieben, die in den sechziger und siebziger Jahren noch gewust haben was das Volk braucht? Weiß die jetzige Politikergeneration nicht mehr was das Volk für Nöte hat, oder ist es ihnen egal? Was sollen die dummen Sprüche, „wir sollen mehr konsumieren“?
Liebe Politiker, ich würden ja so gerne mehr kaufen, mein Auto ist über neun Jahre alt und mein Computer ist auch schon über die statistische Nutzungsdauer hinaus. Ich weiß nur nicht, woher ich als Arbeitsloser das Geld nehmen soll?
Ich möchte mit einem Ausspruch von Karl Schiller enden.
„Gebt dem Pferden genug zu saufen, sonst kommt die Konjunkturkutsche nicht in Fahrt“
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