Herbert Grönemeyer hat vor Jahren mal gefragt, „wann ist Mann ein Mann?“ Ja wann ist Mann denn nun ein Mann, oder was macht einen Mann zu einem Mann?
Letztens hörte ich eine Aussage, die hat mich ja fast umgehauen. Ein Mann wäre nur dann männlich, wenn er in Jeans, Lederjacke und Stiefel daher kommt. Ist ein Mann also nur dann ein Mann, wenn er gerade vom Bau oder aus dem Wald vom Bäume fällen kommt? Interessante Ansicht zwar, aber was ist dann mit den ganzen Anzugträger, sind die dann auch keine Männer? Oder trifft das nur für die Männer zu, die die Zwänge der Gesellschaft über Bord geworfen haben und das tun und lassen was ihnen gefällt und nicht das, was die Gesellschaft von ihnen erwartet? Gilt für den Mann also nur Anzug, Jeans mit Pullover und Jogginganzug als Kleidung, muss man(n) stinken wie ein Iltis, oder darf er sich auch kleiden und pflegen um sich zu gefallen? Machen die Frauen glaube ich nicht anders. Wenn ich mich recht erinnere, dann gehen Frauen doch nicht nur Schuhe kaufen, damit sie nicht barfuß laufen müssen, sondern auch aus dem Grund, um sich etwas Gutes zu tun. Sie greifen ja auch nicht nur zur Kosmetik, um dem Mann zu gefallen, dass machen sie doch auch um sich zu gefallen. Warum wird also ein Mann schief angeschaut und muss sich erklären, wenn er sich genau die Dinge die für Frauen selbstverständlich sind heraus nimmt? Wenn Männer Goldkettchen tragen, dann gibt es eigentlich nur zwei Schubladen … „Zuhälter“ oder „schwul“. Wenn eine Frau das Gleiche macht fällt mir spontan keine Schublade ein, in die man sie stecken würde.
Vor Jahren war es schick, wenn Männer Gefühle zeigten, heutzutage muss der Mann wieder stark sein und Gefühle zeigt man wieder nur im stillen Kämmerlein. So stand es letztens jedenfalls als Ergebnis einer Umfrage unter Frauen in den Medien. Sie wünscht sich wieder einen starken Mann an ihrer Seite. Daran ist ja im Grunde nichts auszusetzen, aber muss man deswegen den Mann wieder zum unnahbaren Familienvorstand degradieren? Ich dachte, dass wir über diese Ansichten schon seit Jahrzehnten hinaus sind. Aber anscheinend habe ich mich da getäuscht. Die althergebrachten Denkweisen sitzen also doch noch in den Köpfen der Leute. Wenn dem so ist, dann verwundert mich auch nicht, dass der Bürger immer noch nach einem starken Führer Wegbereiter sucht. Das erklärt dann auch, warum man sich so schwer tut wenn es darum geht etwas zu ändern.
Wolf mach dir keine Gedanken so Umfragen sollen nur die Seiten wieder voll machen. Ich persönlich kenne keine Frau, die wirklich wert auf einen Mann an ihrer Seite legt, der über sein Innenleben keine Auskunft geben kann, weil er beim Bäumefällen nur über die Titten seiner Frau nachdenkt oder so ähnlich.
Das ist wie mit dem Neoliberalismus (starker Staat weniger Freiheit vs. schwacher Staat dafür Freiheit), da werden dann Eignschaften (Starker Mann, redet nicht über seine Gefühle vs Gefühlvoller man der schwach ist) zusammen gestellt und es gibt keine Anwortalternative. Glaube keiner Umfrage, die du nicht selbst manipuliert hast.
Natürlich glaube ich keiner Umfrage, aber die Aussage, „Ein Mann ist nur dann männlich, wenn er in Jeans, Lederjacke und Stiefel daher kommt“, wurde mir persönlich ins Ohr geflüstert. Also ein klein wenig muss an der Denkweise doch noch dran sein.
Göttin, gibt halt auch doofe Frauen, was solls, gibt auch andere
Nun gut, ich mache mir darüber auch keine Gedanken. Wer der Meinung ist, nur weil ich nicht in Jeans und Lederjacke daher komme wäre ich nicht männlich genug, dem kann ich nicht helfen.
Frauen, auf sowas wert legen, sind doch echt selbst schuld, wie wäre es mit einer Definition, die sich mehr an Eigenschaften entlang hangelt? z.B. humorvoll, selbst-bewußt, intelligent, ist sich seiner Gefühle bewußt und kann dies auch ausdrücken, gut im Bett (i.e. zärtlich und alles andere je nach Bedarf), steht zu seinen Macken und erwartet nicht, dass ich sie mögen muss, usw. Jeans und Lederjacke *pft*
Das mit der Lederjacke würde eh schwierig, ich besitze keine. 🙂
Aber über solche Aussagen bin ich eh schon lange hinaus, ich lebe mein Leben und nicht das von Anderen und wem das nicht passt, kann ich nicht helfen.