Am Samstag geht in einem Nachbarort der letzte Milchbauer in Rente. Das wäre ja auch noch nicht Besonderes und auch keinen Eintrag wert. Aber wenn ich dann lese, wie das mit der Milch gelaufen ist, dann fasse ich mich an den Kopf und dann weiß ich auch, warum in der Welt so vieles falsch läuft.
„Am Anfang haben wir die Milch noch nach Goslar in die Hildesheimer Straße gebracht“. Als die Molkerei dicht machte, kam die weiße Ware nach Seesen. Heute schippert sie nach Elsterwerda bei Dresden“.
Das sind mehrere hundert Kilometer, die die Milch durch die Gegend kutschiert wird. Sorry, aber was war eigentlich schlimm an der Handhabung, dass die Kuh den Schornstein der Molkerei sehen konnte wo ihre Milch verarbeitet wurde? Ja, ich weiß ….. je größer, je billiger …. Aber ich möchte wetten, dass die Rechnung eine „Milchmädchenrechnung“ ist. Denn größere Fabriken kosten auch mehr in der Anschaffung und der Transport will auch bezahlt werden.
Die Rechnung funktioniert nämlich nur aus anderen Gründen. Zum einen fahren die Transportunternehmer für einen „Appel und ein Ei“ und zum anderen sind die Preise für die Milch erheblich gedrückt worden. Laut verschiedensten Meldungen bekommen die Landwirte heute wohl nur noch gut die Hälfe an Geld von dem, was sie noch vor 10 Jahren bekommen hätten.
Es ist absolut absurd:
Vor 20 Jahren war Aachen autark in der Milchversorgung; überall um die Stadt herum die Kühe und ein bis zwei Molkereien in der Stadt. Heute stehen nur noch Pferde auf den Weiden, und die Milch kommt aus Köln, wenn man Glück hat; aber auf manchen Tetrapacks stehen Adressen aus Süddeutschland (die lasse ich dann stehen!). Und die Autobahnen sind vollgestopft mit den Milchtransportern, die ihre Abgase in die Luft blasen.
Sicherlich muß nicht jedes kleine Dorf eine Meierei haben, aber muß denn die Milchverarbeitung in ein paar "Milchfabriken" zusammengefaßt werden? Ich glaube nicht, zumal einige der großen milchverarbeitende Betriebe garnicht ausgelastet sind.
Was ist denn das für ein Irrsin, dass man an der Küste die Milch aus Bayern kaufen kann und umgekehrt? Sicherlich ist es auch mal schön einen andern Joghurt zu kaufen. Aber muß denn diese Fülle sein?
Wenn ich in Urlaub fahre, dann kaufe ich bewußt die Produkte der Region. Ich muß doch nicht das kaufen, was ich zu Hause auch haben kann.
Das ist absurd.
Die Milch die transportieren wir mehrere hundert Kilometer in die Molkerei Richtung Osten und dann wird sie wieder mehrere hundert Kilometer Richtung Westen zur Käse oder Joghurt Herstellung transportiert und anschließend geht es dann wieder auf den LKW um alles in ganz Deutschland zu verteilen.
Das ist nur noch verrückt.
Aber das betrifft ja nicht nur die Milch, dass betrifft ja auch zum Beispiel Fisch. An der Nord- oder Ostsee wird er gefangen und dann irgendwo mitten im Land weiterverarbeitet.
Fisch???
Lies mal nach, wie das mit den Krabben ist. Die werden an der deutschen Nordseeküste gefangen, und werde, wenn sie Glück haben, nur bis in die Niederlande zum Pulen transportiert. Ich habe aber auch schon Berichte gesehen, wo die Krabben bis nach Marokko transportiert wurden um dort von Kindern gepult zu wurden.
Das sind aber alles Folgen dieser unsäglichen Subventionspolitik der EU. Wenn es für solch einen Wahnsinn kein Geld mehr gäbe, dann wäre der Spuk ganz schnell vorbei.
Früher wurden die Produkte in den eigenen Region verarbeitet und dann als Fertigprodukt transportiert. Heute wird ein Stoff kreuz und quer durch Europa geschaukelt und eh er dann mal beim Verbraucher ankommt, ist er im ungünstigsten Fall schon mehrere tausend Kilometer unterwegs gewesen.
Da kann man nur noch sagen, dass das Krank ist.
Auf Dauer kann so etwas nicht gut gehen.