Nachdem ja gestern der Bundesgerichtshof den „Schäubles“ dieser Republik auf die Finger geklopft hat, fragen sich viel was überhaupt dran ist an der Geschichte.
Burkhard Schröder fragt sich auf Telepolis meiner Meinung zurecht, was ist dieser Hype überhaupt wert?
In Wahrheit hat es eine „Online-Durchsuchung“ oder gar den „Bundestrojaner“, der seit geraumer Zeit durch die Medien geistert und sogar einen eigenen Eintrag bei Wikipedia bekommen hat, nie gegeben – und es wird ihn auch nie geben. Er ist ein Hoax und beruht auf dem mangelnden Sachverstand eines Oberstaatsanwaltes, jeweils einer Falschmeldung der taz und der Süddeutschen und der Tatsache, dass alle deutschen Medien, ohne die Fakten zu recherchieren, voneinander abgeschrieben haben. Nach dem Prinzip „Stille Post“ steht am Ende der Berichterstattung dann der „behördliche“ Hacker, vom dem am Anfang nie die Rede war.
Wenn man sich seine Sicht der Fakten zu eigen macht, dann kommt man zu dem Schluß, dass seine Zweifel an der Geschichte zu recht bestehen. Seine Schlußfolgerungen habe ich mir so oder ähnlich auch schon gestellt. Denn die von den „Falken“ angepeilte Zielgruppe (moslemische Terroristen) werden sie damit wohl nicht erwischen. Denn mit dem dargestellten Szenario…
„Im einfachsten Fall wird das Spionageprogramm per E-Mail auf den zu überwachenden PC eingeschleust. Die Zielperson kann aber auch zu einer Webseite gelockt werden, von wo aus sich unbemerkt im Hintergrund das Spionageprogramm installiert.“
…werden sie wohl nur ein paar DAU’s fangen und die haben es nicht anders verdient. Denn mal ganz ehrlich, wer sich nicht um die Authentizität des Absenders kümmern und sorglos Anhänge öffnen, der hat es nicht besser verdient. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die angepeilte Zielgruppe den Fahndern den Gefallen tun wird. Denn jeder halbwegs bewandert Internetnutzer weiß, dass er sich schützen muss. Ob das nun nur mit „Brain 1.0“, einem Virenscanner und Firewall oder sogar mit Verschlüsselungsprogramme für Festplatte und Mail geschieht ist ziemlich egal. Das Ergebnis ist immer das Gleiche, die Herrschaften schauen in die Röhre. Ich unterstelle hier mal, dass internationale Terroristen soviel Know how besitzen, dass sie den Fahndern nicht den Gefallen tun und sich als DAU outen werden.
Selbst wenn ich die Werbung über dieses ominöse schweizer Überwachungsprogramm lese, dass das Programm in der Lage wäre das eingebaute Mikrofon oder angeschlossene Web-Kameras zu aktivieren und somit Räume zu überwachen. Das sich das Programm nach Abschluss einer Abhöraktion zudem zeitgesteuert selbst deinstallieren kann und dass sich die Software nicht nur auf Windows-Computern, sondern auch auf Rechnern mit anderen Betriebssystemen installieren kann, so bleibt sich mir eine gesunde Portion Skepsis.
ich bin seit längerer Zeit passiver Leser. Respekt für alles mögliche; z.B. Sprachkultur. Plötzlich ist das Thema nicht Wetter und Wandern sondern brutale Realität. Niemand anderes als kompetente „Nichtpolitiker/Beamte“ sind berufen sich einzumischen.
Erstmal herzlich Willkommen unter den Kommentarschreibern, ich finde es immer wieder gut, wenn mal neue Leute dazu kommen. Der Lob ist natürlich herunter gegangen wie Öl. 🙂
Die Sprünge aus der seichten Plattitüde in die „brutale Realität sind meiner Meinung das Salz in der Suppe eines „Gemischtwaren-Blogs“. Das ist das, was es interessant macht. Schließlich heißt ja hier das Motto „Meine Gedanken über die großen und kleinen “Kleinigkeiten”“ 😀
Der ganze „Hype“ um den sog. Bundestrojaner amüsierte mich schon von Anfang an, zeigt er doch, das die Verantwortlichen in der Politik und der Rechtsprechung keine Ahnung von der Funktionsweise des Internet haben.
Die Herrschaften glauben anscheinend auch noch an den Weihnachtsmann, bzw. das man Internet-Aktivitäten innerhalb bestehender Landesgrenzen überwachen und regulieren kann 🙂
Selbst wenn solch ein „Bundestrojaner“ jemals existieren sollte, was wird dann geschehen? Einige Freaks werden ihn entschlüsseln und entsprechende Abwehrprogramme erstellen und ins Netz stellen. Die Verbreitung wird natürlich in Deutschland verboten, aber es gibt unzählige ausländische Server für diesen Zweck, da das Internet nunmal keine Grenzen kennt 😉
Das Ganze erinnert mich an diesen geradezu schwachsinnigen, aber real existierenden Jugendschutz 🙁
Deutsche Porno-Anbieter in Deutschland müssen sicherstellen, das ihre Konsumenten älter als 18 Jahre alt sind. Aber im WWW gibt es unendlich viele Seiten aus dem Ausland, die solche Angebote ohne Altersverifikation anbieten. Aber unsere „Jugendschützer“ sind ja der Meinung, das das Internet an den Landesgrenzen halt macht 🙂 🙂
„Unwissenheit pur“ regiert halt unsere „Regierenden“ 😉
Kann mich nur den Vorrednern anschließen, ich wundere mich nur, dass die Politiker keine Experten für Internetfragen haben sollen? Kaum zu glauben, also könnte man doch annehmen, dass sie nur so tun als wüssten sie nicht… also pseudo alles und der wahre Grund ist ein anderer – wie immer…:-)))
Ich sehe das eher so, dass die wenigsten Politiker wissen von was sie reden. Sie plappern das nach, was man ihnen zu gearbeitet hat und wer dann im Hintergrund die Fäden zieht, dass ist mir immer noch nicht ganz klar.
Sicher muss ein Politiker nicht alles bis ins Kleinste wissen, jedoch sollte er die richtigen Berater/ Vertrauten/ haben, also liegt für mich an dieser Stelle die Frage, was wollen diese? Dass Politiker quasi Marionetten sind, wer immer auch die Fäden dieser zieht, das liegt wohl seit Menschengedenken auf der Hand. Immer wieder diese unbekannten „Dritten“…:-)