Da bekomme ich doch heute eine Nachricht von einer Bekannten. Sie hat heute Post von einem Anwaltbüro aus Hamburg bekommen. Abmahnung über 900 Euro wegen ein paar „vergessenen“ Musikdateien auf dem Webspace. Sie hat die Dateien nie zum Download angeboten. Die waren mal in der Webseite als Hintergrundmusik eingebunden und die Einbindung ist dann nach einem Hinweis auf das Urheberrecht entfernt worden.
Nun kann man natürlich sagen, dass man als Besitzer einer Homepage wissen muß, was in den einschlägigen Gesetzen steht. Nur, wieviele wissen was sie dürfen und was sie nicht dürfen. Das soll keine Entschuldigung sein, ich rede mir oft genug den Mund fusselig, aber es gibt genug Leute die sich eine Homepage basteln ohne Kenntnisse der rechtlichen Grundlagen.
Allerdings finde ich die Praktiken dieser Anwälte auch nicht besonders toll. Warum muß man gleich mit der „großen Keule“ kommen? Kann man nicht, bei solchen „kleinen Fischen“, erstmal mit einer Mail Kontakt aufnehmen? Muß man da gleich mit solchen überzogenen Rechnungen kommen. Der Streitwert wird extra hoch angesetzt um dadurch ein hohes Honorar zu erzielen. Es kann mir doch keiner erzählen, dass die 900 Euro nicht bei weitem die Summe überschreitet, die man aufwenden mußte um die Verfehlung aufzudecken. Für mich ist das einfach Abzockerei. Dann kommt natürlich noch die allgemein bekannte Masche dazu, solche Briefe immer zum Wochenende zuzustellen und die Frist zur Entfernung der Dateien extrem kurz zu setzen. Der Brief ist heute angekommen und die Frist ist bis Morgen gesetzt. Wenn bis morgen die Dateien nicht entfernt sind, dann steigen die Kosten auf 5000 Euro!
Sicherlich sind sie durch die bestehenden Gesetzen abgedeckt, aber trotzdem bleibt ein schaler Nachgeschmack.
Meiner Bekannten kann man nur wünschen, dass sie sich, was die Höhe der Kosten angeht, mit den Herrschaften einigt. Dann kann sie die Geschichte als teure Lehrstunde abhaken.
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