Begeisterung für neue Projekte und mitmachen bei Selbigen auf der einen und Neid und Missgunst auf der anderen Seite.

Wie ich das jetzt darauf komme, gesten Abend lief ein Beitrag im N3 über den Harz und seine Bewohner und Sehenswürdigkeiten. Neben dem Wiederholen gängiger Klischees und dem zeigen bekannter Sehenswürdigkeiten, kam auch ein Interview einer Bewohnerin eines Ortes im Oberharz. Diese Frau ist eine Zugereiste und leitet dort ein Hotel, eigentlich nichts besonderes, aber ein Satz von ihr hat bei mir ein Déjà-vu ausgelöst. Auf die Frage was denn anders wäre zischen Bayern und dem Harz, sie hat auch einen länger Zeit in Bayern gelebt, antwortete sie sinngemäß.

„In Bayern wäre sie eine Zugereiste, eine Frau und noch dazu evangelisch gewesen, Aber wenn sie etwas für die Öffentlichkeit geplant hätte, wären alle Nachbarn dabei gewesen. Wenn man im Harz etwas machen möchte und noch dazu Erfolg hätte, dann würden einem Stolpersteine von seiten der Verwaltung und der Banken in den Weg gelegt und von den Nachbarn bekäme man Neid und Missgunst zu spüren.“

Ich glaube mich erinnern zu können, dass der Beitrag schon mal gesendet wurde und dass die Aussage hohen Wellen geschlagen hat. Aber ich muss sagen, dass was sie sagte, kann ich in vielen Bereichen unterschreiben. Bei vielen Bewohnern hier in der Gegend habe ich das Gefühl, dass sie mehr unter dem Bett der Nachbarn leben, als in ihrem eigenen Leben. Da wird jeder Schritt und jede Anschaffung argwöhnisch beäugt und der „Buschfunk“ funktioniert prächtig. Als ich hier vor 20 Jahren hergezogen bin, war ich gleich „verdächtig“. Ich habe mich nämlich einen Dreck darum geschert, was in der Nachbarschaft passiert. Ich weiß bis heute nicht alle Namen von Nachbarn, die weiter als drei Häuser entfernt wohnen. Warum auch, es reicht doch, dass ich weiß wie sie aussehen und dass sie hier wohnen und ich guten Tag sage wenn sie mir auf der Straße begegnen. Mittlerweile hat man sich mit mir arrangiert und es ist ruhiger geworden. Aber ab und an bekomme ich dann doch hinten herum wieder mal etwas zu hören, was die Leute über mich denken oder reden. Ich verweise da mal auf die „Weisheit vom Tage“ in der Sidebar.
Hier jemanden für etwas zu begeistern ist recht schwierig, das betrifft nicht nur die Bürger, das betrifft auch in viel größerem Teil die Verwaltung und die Banken. Da wird mit Massen an Knüppeln geworfen, nicht viele sind schon weiter gezogen, weil sie vor den Hürden die vor ihnen aufgetürmt wurden kapituliert haben.