Herr Rötzer hat in einem Artikel auf Telepolis die Pläne von Herrn Ingo Wolf, Innenminister von NRW beleuchtet. Dieser möchte ja am liebsten jedem Bürger der einen Computer hat der mit dem Internet verbunden ist einen staatlichen Schnüffler zur Seite geben. Glaubt Ihr nicht?
Zitat Ingo Wolf:
„Zu dieser offensiven Internetbeobachtung gehört neben der Beobachtung von Homepages auch das Lesen von e-mails auf Festplatten. Als verantwortlicher Innenminister möchte ich für die Sicherheit unseres Landes wissen, welche Extremisten sich Anleitungen zum Bombenbauen aus dem Internet ziehen und wer in verdeckten Chatrooms über geeignete Anschlagsziele diskutiert“.
Tja, dann wird wohl viel Personal bei den Schlapphüten benötigt. Und viele, sich kritisch äußernde, Blogger werden dann wohl einen Wachhund am „Rockzipfel“ haben.
Bei manchen Äußerungen des Innenministers zweifelt man allerdings ein wenig, ob er überhaupt weiß, wovon er spricht meint Herr Rötzer und der Vermutung schließe ich mal an. Denn gerade in punkto Internet und die Funktion des Selbigen haben sich unser Politiker ja noch nie mit Ruhm bekleckert. Das kann man ja auch gerade wieder an der „Sau“ sehen, die durch Kleinbloggersdorf getrieben wird… Bundesumweltminister Gabriel vs. Marcel Bartel vom Parteibuch.
Der Herr Wolf hat noch ein paar seiner Pläne zum besten gegeben.
Zitat Ingo Wolf:
Daher sollen die Auskunftsbefugnisse gegenüber Banken und Telekommunikationsunternehmen auch gegenüber inländischem Extremismus gelten. Wir müssen künftig die sogenannten homegrown-terrorists – Islamisten mit deutscher Staatsangehörigkeit ebenso beobachten können wie ausländische Gefährder. Dies bedeutet nicht, dass zum Beispiel die Bankverbindungen jedes Einzelnen überprüft werden könnten. Nur bei Anhaltspunkten für das Vorliegen von schwerwiegenden Gefahren – wie z.B. der geplante Anschlag auf eine Synagoge – darf der Verfassungsschutz solche Auskünfte einholen.
Nun, 1984 läßt grüßen. Georg Orwels Vision ist zwar nicht im Jahr 1984 umgesetzt gewesen, aber das kann man ja nach holen. Wenn ich das hier alles so lese, dann werde ich wohl doch noch mal über das Angebot meiner Freundin Tina nachdenken müssen auf die Insel über zu siedeln und dort Schafe Computer zu hüten.
Bezug nehmend auf einen Artikel auf Telepolis
Das geht dann ab wie bei den Chinesen. Bevor Du irgendetwas schreibst oder gar eine Seite ins Netz stellst, muss es erst durch die „Internet-Kontrollinstanz“ freigegeben werden. 😉
Man sieht ja hier und da einige ScienceFiction Filme, in denen Überwachungs-Szenarien gezeigt werden. Augenscans beim Einkaufen, Kino, etc.
Kann es sein, das „ScienceFiction“ schon heute ist?
Ich weiß nicht, aber so langsam frage ich mir wirklich, ob es erstrebenswert ist in Deutschland zu leben. Man könnte ja nun sagen, „der Rasen beim Nachbarn ist immer grüner“.(Zitat Ingrid) Aber es geht ja noch nicht mal um das Finanzielle, es geht einfach darum, dass in den Nachbarländern anders mit dem Problemen der Weltwirtschafft und der Terrorbedrohung umgegangen wird. In Deutschland wird wieder alles mit preußischer Gründlichkeit angegangen. Alles ist reglementiert und alles wird überwacht.
Mal von der ganzen unträglichen Überwachungs- und Bespitzelungsseite abgesehen, welcher wirkliche Terrorist kann da eigentlich überwacht werden? Eigentlich keiner. Es gibt genügend Programme und andere Wege, sich der Überwachung zu entziehen.
Nur der normale Bürger kennt die Wege nicht und käme auch nie auf den Gedanken, diese zu wählen.
Und diese werden dann wunderschön ausspioniert.
Terroristen kannst Du damit keinen einzigen fangen. Höchstens so ein paar möchte gern Brandstifter. Das ist ja auch garnicht die Zielgruppe. Das ist vielleicht der vorgeschobene Grund.
Darum ja, wir werden über kurz oder lang total überwacht und es regt sich kaum einer drüber auf. Das muss halt so sein, es ist schließlich nur zu unseren Besten.
Das ist die deutsche Hörigkeit auf die Obrigkeit. Das ist wahrscheinlich genetisch bedingt noch aus der Kaiserzeit in den deutschen Genen.
Zitat Ingo Wolf:
“Zu dieser offensiven Internetbeobachtung gehört neben der Beobachtung von Homepages…“
Beim Lesen dieses Zitates musste ich nun doch mal müde lächeln 🙂
Denn die Beobachtung selbst kleinster privater Homepages findet doch schon längst statt…nicht etwa durch deutsche Behörden, sondern durch unsere „amerikanischen Freunde“ 🙁
Wie sonst soll ich mir die auffallende Häufigkeit der Besucher-Logs bei meiner kleinen Homepage erklären, deren Domain auf .mt endet, kurz nachdem ich Bilder meiner London-Reise eingestellt hatte?
Die MT-Endung ist ausschliesslich dem US-Militär vorbehalten 😉
Und sie versuchen gar nicht erst, ihre Herkunft zu verschleiern, das soll wohl auch als Drohung dienen, frei nach dem Motto: „Wir wissen, was du im I-Net veröffentlichst 🙁
Och naja, aber bitte nichts darauf einbilden. Die US-Militärs und die US-Universitäten gehen hier auch ein und aus. 🙂