Die etwas merkwürdig abgelaufene Neubesetzung einer vakanten Rektorenstelle im letzten Jahr an einer ortsansässigen Realschule zieht immer noch weite Kreise.

Erst nötigt man den Konrektor sich für die Stelle als Rektor zu bewerben und dann setzt man Knall auf Fall einen „Versorgungsfall“ auf die vakante Stelle. Die gute Frau wollte zwar eigentlich garnicht, sie hätte lieber in ihrer alten Schule im Sommer als Letzte das Licht ausgemacht, aber als Beamtin konnte sich sich schlecht weigern. Das nun aber der Konrektor und die neue Rektorin sich gut verstehen und sehr gut zusammen arbeiten ist nur am Rande erwähnt.
Was der eigentliche Skandal ist, das ist die Neubesetzung der Stelle in der zu schließenden Schule. Da hat man kurzerhand eine verdiente Beamtin hingesetzt, mit einer guten Besoldungsstufe ausgestattet und sie dann sofort wieder abbeordert. Die gute Frau hat die Schule, wo sie auf dem Papier die Rektorin ist, vermutlich noch nicht ein mal gesehen.
Das war jetzt erstmal nur zur Einleitung, nun kommen wir mal zu den Stimmen der Politiker.
Die Landtagsabgeordnete der SPD unseres Kreises äußerte sich dahin gehend…

„Wenn eine Leiterstelle an einer Schule, die ohnehin schließt, umgehend wieder besetzt wird, liegt der Verdacht der Günstlingswirtschaft doch sehr nahe. Oder soll das das neue Model der selbstständigen Schulke sein.“

Nun ja, ich lasse das mal so stehen und denke mir meinen Teil.

Die Abgeordnete der CDU sieht das alles naturgemäß ganz anders. Sie sieht nur das Gute im Menschen der Geschichte.

„Wichtig ist doch, dass an der Realschule wieder Ruhe eingekehrt ist und das das Duo Rektorin und Konrektor gut harmoniere und sehr gute Arbeit leiste. Insofern habe die Landesschulbehörde letztlich einen guten Spürsinn für die Leute bewiesen.“

So einen arroganten Schmarrn habe ich selten gehört und das, obwohl ich in dieser Hinsicht von unsern Politikern ja viel gewohnt bin. Es hat die Landesschulbehörde doch einen Dreck interessiert, ob die sich verstehen. Im Gegenteil vermutlich habe sie gehofft, dass man es der Neuen so schwer wie möglich machen würde und dass sie schnellstmöglich die Brocken hinwirft. Monatelang hat man den Konrektor dazu gedrängt sich zu bewerben und es existierte auch kein weiterer Bewerber und dann plötzlich zauberte man die Dame aus dem Hut. Im übrigen ist die Aussage, „es ist Ruhe eingekehrt,“ vollkommen falsch. Der Konrektor hat die Schule im Vorfeld schon mehrere Monate in vollkommener Ruhe und durchaus erfolgreich geleitet.
Der Vorsitzende des Elternrates der Realschule bringt es meines Erachtens auf den Punkt wenn er sagt: „Die Landesschulbehörde hat uns rund um die Uhr hinters Licht geführt“.