Eigentlich wollte ich heute einen gemütlichen Samstag mit „Frau Wolf“ verbringen, aber es kam ganz anders.
Heute morgen gegen 8:00 Uhr ereilte mich ein Hilferuf von meiner Frau Mutter. Ihr Haus stünde unter Wasser und sie wäre schon seit Stunden mit Wasser aufwischen beschäftigt. Ich also nach dem Frühstück, den sie übertreibt gerne, den Waschsauger ins „Wolfmobil“ gepackt und ab ging es zu „Mama“. Dort angekommen bestätigte sich allerdings die Aussage, „das Haus steht unter Wasser“. Im Hauswirtschaftsraum stand das Wasser ca. 4 Zentimeter hoch und war schon unter den Türschwellen durch in den Heizungsraum und in die Küche eingedrungen. Die Auslegware schwamm niedlich auf dem Wasser und schlug Wellen. Also den Kram heraus gerissen und dann den Waschsauger an den Start gebracht. Allerdings stellte sich bald heraus, dass das nicht zum gewünschten Erfolg führen würde. Denn das Wasser drückte durch die Außenwand munter weiter ins Haus. Was blieb war die radikale Methode. Ich ließ mir den „Boschhammer“ bringen und habe mal eben den Fußboden aufgebrochen um einen provisorischen Pumpensumpf zu erstellen. Als das Loch im Boden tief genug war, konnte man sehen was los war. Aus dem Fußbodenbeton kam seitlich das Wasser in einem kleinem „Bächlein“ heraus und sammelte sich in dem Loch. Also schnell „Frau Wolf“ in den Baumarkt geschickt und sie eine Tauchpumpe kaufen lassen. Sie hat dann eine der letzten Pumpen erstehen können und auch beim Anschlußschlauch konnte sie gerade mal die letzten 6,5 Meter erstehen. „Frau Mutter“ kämpfte derweilen im Keller an der zweiten Wasserfront. Denn auch dort kommt das Wasser aus allen möglichen Ritzen der Wände und der Bodens. Jedenfalls kann sie, was den Hauswirtschaftsraum angeht beruhigt schlafen gehen, denn die Tauchpumpe funktioniert einwandfrei. Sicherlich ist das jetzt erstmal einen Notlösung und mittelfristig muss einen professionelle Lösung gefunden werden.
Allerdings sind wir wohl bisher noch ganz glimpflich davon gekommen. Denn den ganzen Tag waren die Sirenen der Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und THW zu hören gewesen. In der Altstadt drohte der „Stadtfluß“ über die Ufer zu treten und konnte nur mit einer großen Anzahl von Sandsäcken daran gehindert werden.
Im ganzen Kreisgebiet kam es zu Überschwemmungen und Erdrutschen. In einem Nachbarort macht ein übervolles Regenrückhaltebecken den Einsatzkräften Kopfzerbrechen. Denn sie wissen noch nicht wie lange die Wassermassen noch gestaut werden können oder ob der Damm des Beckens nachgibt. Teilweise mussten Straßen gesperrt werden da das Wasser zu hoch war um einen gefahrlosen Fahrzeugverkehr zu zulassen. Im Verkehrsfunk sprach man schon nicht mehr von überfluteten Straßen, man sprach schon von „Hochwasser“ auf einigen Autobahnabschnitten.
In der Nacht soll es zu einer Entspannung bei den Regenmengen kommen und morgen soll es ganz trocken bleiben. Allerdings sind für Dienstag wieder ergiebige Regenfälle vorhergesagt.
Wirklich üble Geschichte, aber wer trägt die Kosten der Rettungsmassnahme? Die Hausrats-oder die Gebäudeversicherung, sofern eine solche abgeschlossen wurde?? Oder müsst ihr die Kosten selbst tragen?
Durch den Klimawandel werden solche Katastrophen in Zukunft wohl öfters auftreten, Versicherungsbeiträge werden in den betroffenen Gebieten stark steigen 🙁 Wer wird sich das Wohnen in potenziellen Überschwemmungsgebieten noch leisten können?
Die Kosten darf man selber tragen. Es sei denn man hat eine Versicherung abgeschlossen, die auch Elementarschäden abdeckt. Die Arbeit von gestern war ja auch nur die erste Sofortmaßnahme. Mittelfristig muss eine professionelle Lösung her. Denn erstens ist ein Loch im Fußboden nicht nur wenig schön, es ist auch gefährlich. Es muss ein richtiger Pumpensumpf erstellt werden der dann mit einem Gitterrost abgedeckt wird. Dort kann sich das Wasser dann sammeln und wird bei Bedarf abgepumpt. Wäre übrigens auch für den Keller die beste Lösung.
Ich habe eben mit „Frau Mutter“ gesprochen, den Keller hat sie, nach einiger Arbeit, zur Zeit trocken. Die Pumpe lief gestern noch ein paar mal und sorgte für einen trocken Hauswirtschaftsraum.
Ach du meine Güte … das ist ja übel. Aber ich sehe, bei Euch regnets auch. Da haben wir ja ausnahmsweise mal dasselbe Wetter.
Auch hier fuhren gestern den ganzen Tag die Einsatzkräfte. Hier gleich um die Ecke ist die Berufsfeuerwehr, die wir ständig hörten. Und zwischendurch von etwas weiter her die vielen Freiwilligen Feuerwehren, die scheinbar auch genug zu tun hatten.
Wir wohnen zum Glück am Berg, da kann dann so schnell nichts passieren. Ganz schnell auf Holz klopfen *klopf klopf*
Nun ja, Mutter wohnt auch am Berg. Sogar recht weit oben. Aber halt nicht ganz oben und die Wasserführende Schicht liegt zu hoch.
Ich drück euch die Daumen, dass alles fürs Erste mal ausgestanden ist und sich der Schaden in erträglichen Grenzen hält!
Bei uns hielt sich die Geschichte wirklich noch in Grenzen. Denn wenn ich höre, dass wenige Kilometer von uns entfernt die Menschen noch heute bzw. erst heute mit den Folgen der Regenfälle zu kämpfen hat. Im Harzvorland stehen etliche Gemeinden unter Wasser und die Einsatzkräfte kämpfen gegen das Brechen von Dämmen.
Menschenskinder, was ist denn da bloss los bei Euch? Wir hatten ja auch hier in der Schweiz Probleme mit Wasser und auch durch unser Quartier floss diesen Sommer auf einmal der Bach durch, der sowas noch nie getan hatte. Ich halte Euch mal die Daumen.
Tja, Hochwasser halt. Wir waren vorhin mal schauen wie es in den Talsperren aussieht und nach meiner Schätzung hat ein knapper halber Meter gefehlt, und die Talsperre am Oberlauf unseres „Dorfflusses“ wäre übergelaufen. Wir wären davon allerdings kaum betroffen, aber die Menschen etwas weiter Flußabwärts wären abgesoffen. Wobei ich die Gefahr noch nicht als gebannt ansehe. Denn für Übermorgen sind wieder Regenfälle vorher gesagt.