Gestern stand ein Bericht in unserer Lokalzeitung, wonach die Gymnasien im nächsten Schuljahr aus allen Nähten platzen.
Es ist wohl so, dass ein Gymnasium fünf fünfte Klasse mit 33 Kindern aufstellt und das zweite Gymnasium am Ort würde drei Klassen mit 33 Schülern bilden. An der ersten Schule ist es wohl so, dass man schon etliche Absagen verschicken musste, denn man könne nicht für alle Kinder einen Platz anbieten.
Ich wusste schon vorher von der Tatsache, denn Anfang vergangener Woche hat uns eine Freundin davon unterrichtet, dass ihr Kind gerade eine Absage vom Gymnasium erhalten hätte. Für sie wäre kein Platz mehr an der Schule. Mal abgesehen davon, dass für das Kind eine Welt zusammen gebrochen ist, frage ich mich natürlich, wie man ein Kind mit Einsen und Zweien im Zeugnis einen Platz am Gymnasium verwehren kann. Auf Nachfrage erklärte man dann, man hätte das Los entscheiden lassen. Denn man könne nicht die Kinder vorziehen, die eine Empfehlung für das Gymnasium hätten und die Kinder ohne Empfehlung nach hinten stufen. Ich frage mich dann allerdings, warum werden überhaupt Empfehlungen vergeben. Sicherlich habe die Eltern das letzte Wort, aber es kann doch wohl nicht sein, dass Schüler mit schlechteren Noten den Vorzug bekommen vor Kindern mit hervorragenden Zensuren.
Es ist übrigens schon seltsam, dass in diesem Zusammenhang ein seltsames „Losglück“ geherrscht haben muss. Denn neben der Tochter unsere Freundin sind komischerweise noch drei Kinder aus der selben Klasse von dem „Losglück“ getroffen worden. Über diese Brücke des Zufalls gehe ich aber bestimmt nicht. Zumal in dem Bericht in der Zeitung ganz klar geschrieben wurde, dass man den Kindern aus der Stadt den Vorzug vor Kindern aus dem Kreis gibt. Ja bitte….wo sollen denn dann diese Kinder hin? Es gibt in den kleine Ortschaften des Kreises keine Gymnasien und ein Kind mit Einsen und Zweien im Zeugnis ist auf einer Hauptschule definitiv falsch aufgehoben.
Um noch mal zu der Überschrift zurück zu kommen. Es ist also so, dass es im nächsten Schuljahr hier im Ort insgesamt acht fünfte Klassen geben wird mit zusammen 264 Schülern. Sollte jetzt hier über Nacht ein Mekka der Hochintelligenten entstanden sein? Wohl kaum, hier sind wohl eher etliche Eltern weit über das Ziel hinaus geschossen und haben ihre Kinder auf der falschen Schule angemeldet. Ich wage mal zu prognostizieren, dass von den 264 Kinder bestimmt ein Drittel nicht in der Lage sein wird das Gymnasium erfolgreich abzuschließen. Das man hiermit aber weder den eigenen Kinder noch den durch diese Entscheidung betroffen fremden Kindern einen Gefallen tut, dass scheint den Eltern nicht klar zu sein.
Ist es nicht heute so das man an die Empfehlung des Lehrers gebunden ist? Das heisst wenn die Empfehlung des Lehrers Gymnasium lautet muss das Kind doch aufs Gymnasium?!
Mal sehen, mein Kleiner bekommt Ende des Jahres seine Empfehlung, von den Noten ist er ein Gymnasium Kandidat (Zeugnisdurchschnitt 1,8). Schauen wir mal………
LG
Ilona
Nein, zu mindestens hier in Niedersachsen sind es wirklich nur Empfehlungen, das letzte Wort haben die Eltern. In anderen Bundesländer kann es durchaus anders sein. Ich weiß von einigen Ländern, wo es sogar noch Aufnahmeprüfungen für bestimmte Kinder gibt.