Man soll es nicht glauben, die Medien meinen es so gut mit den Weblogschreibern, dass sie uns immer wieder neue Vorlagen lieferen.
In Lüneburg scheinen instinktlose Zeitungsmacher zu sitzen. Denn wie sonst könnte man sie erklären, dass innerhalb eines Berichtes über die Deportation eines Jungen von Lüneburg nach Auschwitz eine viertelseitige Anzeige von E.ON eingebaut wird.
„E.ON sorgt schon heute für das Gas von Morgen“
Nachdem jemand die Wochenendausgabe der Landeszeitung Lüneburg überprüft hat, darf man davon ausgehen, dass es kein Fake ist.
Es stellt sich nun die Frage, sind sie so instinklos, dass sie sich keine Gedanken darüber gemacht haben was sie da anrichten. Oder sollte mit den Zahlungseingängen auf dem Konto der Instinkt erdrückt worden sein, so dass es ihnen egal ist was die Leser denken?
Den Bericht mit dem Link zum „Beweisphoto“ findet man bei David Luther
Nachtrag:
Immerhin gibt man den Fehler zu. Antwort auf eine Anfrage bei der Zeitung:
Guten Tag,
Leider haben wir uns tatsächlich den bösen Fehler erlaubt, einen Bericht über das fast vergessene Kapitel der Verfolgung der Lüneburger Sinti über die Werbung eines Energieversorgers mit einem in dem Zusammenhang verfänglichen Slogan zu stellen.Die inhaltliche Aussage der Anzeige war schlicht übersehen worden.Durch diesen Fehler wurde leider auch die Intention des Artikels konterkariert.Wir haben uns in der darauffolgenden Ausgabe bei unseren Lesern für den Fehler entschuldigt.
MfGJoachim ZießlerChef vom Dienst
via „Treehuggin‘ pussy“
Wo zu muss man als Schreiberling lesen können?
Das ist ja schon mehr wie krass. Nee.
Interview des Chefredakteurs mit der Netzzeitung zu diesem Thema:
http://www.netzeitung.de/medien/379931.html
Nun ja, diese Maßnahme ist ja das mindeste was man als Konsequenz aus der Sache ziehem muß. Da offenbart sich aber auch wieder die moderne Welt. Es muß alles immer schneller gehen. Ich will ja garnicht mal bis zum Bleisatz zurückgehen . Aber warum bitteschön muß man die Anzeigen ausblenden? Diese paar Sekunden, die vergehen bis die Anzeige geladen ist und der Redakteur braucht um die Anzeige zu prüfen, können doch wohl den „Kohl nicht fett machen“. Wobei es noch nicht mal sicher ist, dass der prüfende Redakteur, in der Hektik, den Zusammenhang zwischen dem Artikel und der Anzeige erkannt hätte. Das wäre ihm wahrscheinlich wirklich nur beim Prüfen des Papierabzuges aufgefallen.