Ich weiß garnicht, wer sich immer solchen einen Mist ausdenkt. Da schießen unsere „Gesetzeserdenker“ wieder weit über das Ziel hinaus. Ach so, Ihr wißt ja noch garnicht um was es geht. Es geht um das geplante neue Urheberrecht und hier im genauen um den Teil, der die Wissenschaft betrifft.
In Zukuft sollen Professoren, Mitarbeiter und Studenten elektronische Bestände der Bibliotheken nur noch an speziell dafür eingerichteten Plätzen in der Bibliothek selbst einsehen dürfen. Nix ist also mehr mit Arbeiten von Zuhause oder aus dem Biergarten. Selbst in den USA ist es trotz scharfer Copyright-Bestimmungen selbstverständlich, dass Studenten und Wissenschaftler von überall her auf die digitalen Bestände ihrer Bibliothek zugreifen können.
Noch absurder soll die geplante Neuregelung für den Versand von Kopien ausfallen. Kopien von wissenschaftlichen Aufsätzen sollen künftig wieder ausschließlich per Post und Fax verschickt werden. Der elektronische Versand ist nur dann erlaubt, wenn die Quelle keine eigene Onlineveröffentlichung zur Verfügung stellt. Aber auch dann nur Faksimile, also als Fotografie des Textes.
Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Peter Strohschneider ließ sich in diesem Zusammenhang zu dieser Äußerung hinreißen:
„Bei allem Verständnis für die Verwertungsinteressen der Industrie, frage ich mich, wie die Autoindustrie reagierte, wenn morgen festgelegt würde, dass Autos nur noch von Pferden gezogen werden müssten.“
Interessante Frage und ziemlich ausbaufähiger Ansatz. Das erinnert mich übrigens an eine Renaultwerbung aus den letzten Jahren. Dort hatte ein Amish seine Kutsche im Stile eines Renaults umgebaut und diese klassisch mit einem Pferd hat ziehen lassen.
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