Aus einer Kosten-Nutzen-Analyse für die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) geht hervor, dass die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte deutlich teurer wird als geplant. Statt der geplanten 1,4 Milliarden Euro von denen die Berliner „Schönrechner“ ausgehen, dürften die waren Kosten zwischen 3,9 und im ungünstigsten Fall 7 Milliarden liegen. Darin sind die rund 585 Millionen Euro Anschaffungskosten für die Karten noch nicht einmal enthalten. Selbst bei einer Streckung der Einführungszeit auf fünf Jahre, würden die Kosten mit 5,2 Milliarden immer noch gut 800 Millionen Euro über den erhofften Einsparungen liegen.
Da scheint also mal wieder jemand gut gerechnet zu haben. Oder man hat mal wieder ganz bewusst die Zahlen zu niedrig angegeben. Wie wir ja wissen, wäre das ja nicht das erste Mal.
Aber immerhin einen Gewinner der Aktion wird es wohl doch geben. Die Krankenkassen sollen nach den jetzigen Zahlen um ca. 2,2 Milliarden Euro entlastet werden. Allerdings gibt es auch immer einen Verlierer. In diesem Fall sogar zwei. Auf der einen Seite die Versicherten und auf der anderen Seite die Ärzte. Denn denen bürdet man laut der Kosten-Nutzen-Analyse Gesamtbelastungen von ca. 1,9 Milliarden Euro auf. Dem stünden Entlastungen in einem Umfang von ca. 550 Millionen gegenüber.
Nach zehn Jahren würden sich Kosten und Nutzen mit insgesamt gut 14 Milliarden Euro gerade einmal die Waage halten.