"Think different"....eigene Gedanken um dies und das

Behördlicher Dummfug

Bei uns schießen die zuständigen Behörden mal wieder den Vogel ab und man könnte denken, dass man in Schilda wäre.

Da will man aus unerfindlichen Gründen mitten im Nationalpark Harz Schneekanonen aufbauen. Damit soll nicht die Saison verlängert werden, man möchte damit nur dem Fremdenverkehr zu mehr Schneesicherheit verhelfen, damit die armen Hotelier nicht am Hungertuch nagen. Ja hallo…hier werden also umstellungsunwillige Gastronome mit Steuergelder unterstützt. Man sollte das Geld lieber vernünftiger anlegen, denn im letzten Winter dürfte die Einsatzzeit der 500.000 Euro teuren Schneekanonen bei ca. 10 Tagen gelegen haben. An dem restlichen Tages des Winters lagen die Temperaturen so hoch, dass ein Einsatz der Schneekanonen sinnfrei gewesen wäre. An den besagten ca. 10 Tagen lag übrigens der einzige echte Schnee, da hätte man die Kanonen eh nicht benötigt. Ich weiß also nun wirklich nicht, warum einige Lokalpolitiker trotz dem drohenden Klimawandel 500.000 Euro in den Harzer Boden vergraben wollen, nur damit einige vom Fremdenverkehr abhängige und wandlungsunfähige Personen ihr Auskommen haben werden? Stattdessen sollte man lieber über Alternativen zum Skivergnügen nachdenken, denn das steht nun mal so fest wie der Harzer Granit, der Klimawandel wird kommen und damit die Temperaturen, die den Einsatz von Schneekanonen unmöglich machen.

13 Kommentare

  1. Thomas

    Amüsant! 🙂 Immer wieder schön lesen, wenn Behörden auch anderenorts so hirnlos aggieren. Das ist definitiv kein regionales sondern ein bundesdeutsches Problem.

  2. Wolf

    Sicher ist das ein bundesdeutsches Problem, die Politiker sind ja auch überall gleich. Da wird munter dem Lobbyismus gefrönt und für Minderheiten Steuergelder in ungeahnten Höhen ausgegeben. Aber auf der anderen Seite kein Geld haben für Schwimmbäder und Kindereinrichtungen.

  3. Thomas

    Du sagst es Wolf. Allerdings, und das ist das eigentlich schlimme Problem an der ganzen Misere, wir Deutschen lassen uns das alles gefallen. Ich bin mir sicher, dass in so manch anderem europäischen Land das Volk ganz anders reagieren würde!

  4. Wolf

    Das liegt uns, den Deutschen, in den Genen…das reicht vermutlich bis weit in die Kaiserzeit zurück.
    Da gibt es genug andere Beispiel, wo unsere Nachbarn ihre Politiker mit Streik und Straßenschlachten zum Einlenken bewegt haben. Also nicht das ich Straßenschlachten für gut befinde, das Beispiel soll nur aufzeigen, dass die Bürger anderer Länder nicht gottergeben auf dem Sessel sitzen bleiben wenn ihre Politiker Blödsinn verzapfen.

  5. Thomas

    Stimmt. „Wir“ sind einfach so. Mit Befürwortung für Straßenschlachten hat das nichts zu tun, ich verstehe Dich da schon recht. Allerdings, und da bin ich jetzt einfach mal ehrlich, würde es Berlin nicht schaden, wenn „die da oben“ mal ordentlich eine vor den Rüssel bekämen.

    So ganz schlecht fand ich den Spruch „Wir sind das Volk“ nicht. Da steckt einiges an Wahrheit drinne. Denn ohne das viele Volk gäbe es die wenigen Politiker nämlich nicht und deren Diäten ebenso nicht!

  6. Wolf

    Du hast natürlich Recht, aber das sind nicht nur die Politiker. Wie ich darauf komme? Hier wird gerade gegen die Schließung einer katholischen Kirche gekämpft. Die Gemeinde möchte die Kirche gerne behalten. Nun schmollt allerdings der Pfaffe weil sie nicht nach seiner Pfeife tanzen wollen und so hat er der Gemeinde verboten den Gemeindesaal für ihre Treffen zu nutzen. Über so viel Borniertheit kann ich nur den Kopf schütteln. Aber das zeigt, dass alle, die sich einbilden etwas zu sagen haben, keine Rücksicht auf die Wünsche des gemeinen Volkes nehmen.

  7. Thomas

    Oh die Kirche Wolf…. da könnte ich Dir noch ganz andere Geschichten erzählen über Pfarrer, Bischöfe usw. und so fort. Ich hatte dort mal gearbeitet, ich hatte Einblick, ich weiß von was ich rede.

  8. Max

    Das ist doch mal wieder typisch Deutschland. Wenn man bedenkt, dass dies alles von unseren Steuergeldern finanziert wird, müsste man wirklich mal auf die Barrikaden gehen. Schneekanonen sind ja wohl wirklich das Letzte, was wir brauchen in Deutschland. Ich meine, dass Steuergelder für sinnvollere Dinge ausgegeben werden sollten.

  9. Lars Michel

    Hallo,

    je weniger man von einer Sache (hier die Beschneiung im LLZ Sonnenberg) weiß, desto lockerer läßt sich darüber nach guter alter Art der Salon-Revoluzzer rumschwadronieren, gelle?

  10. Wolf

    Man braucht hier niemanden als „Salon-Revoluzzer“ bezeichnen, das lässt sich sicher weniger herablassen beschreiben.
    Fakt ist doch wohl, dass man die Tage, an denen eine Schneekanone im Harz mit Erfolg betrieben werden kann, locker von einem Erstklässler gezählt werden kann. Der Winter im Harz hat doch in den vergangenen Jahren an fünf bis sechs Tagen stattgefunden. Was soll also die Forderung dafür viele Euro in den Harzer Boden zu verbuddeln? Allerdings gibt es immer und überall die „Ewiggestrigen“, die die Veränderungen nicht sehen wollen.

  11. Lars Michel

    Klar läßt sich das anders schreiben. Aber wenn jemand schon so „gut“ bescheid weiss, obwohl er einschlägige Untersuchungen etc. offensichtlich nicht kennt, habe ich da wenig Skrupel.

    Was „Fakt ist“ ergibt sich nämlich nicht aus Behauptungen sondern aus Fakten. Für die deutschen Mittelgebirge gibt es von den Unis Aachen und Köln Prognosen über die zukünftige Schneesicherheit und das durchschnittliche Potential für Tage mit geeigneten Temperaturen zum beschneien. Für die Höhenlage von Sonnenberg nimmt die Wahrscheinlichkeit für eine geschlossene natürliche Schneedecke ab, aber die Tage/Nächte mit ausreichend tiefen Temperaturen liegen bei ca. 30. Das ist für eine Beschneiung des Landesleistungszentrums locker ausreichend.

    „Ewiggestrige“ ist ein schöner Vorwurf, mit dem man jemanden auch gleich unterschwellig in eine bestimmte Eck stellt. Ich meinerseits habe keinen großen Respekt vor Leuten die sich Pauschal-Vor-Verurteilungen (Beschneiung = doof und böse! immer!!)anschließen ohne sich um die tatsächlichen Fakten zu bemühen.

  12. Wolf

    Nun ja, wer hier die Scheuklappen abnehmen sollte ist für mich ziemlich klar. Ich kann mich erinnern, dass im Bericht etwas steht, dass ich etwas gegen Schneekanonen habe. Ich habe nur etwas gegen den sinnlosen Betrieb solcher Anlagen und um zu sehen, ob der Betrieb in Harz sinnvoll ist oder nicht, dafür brauche ich keine Studien fremder Universitäten. Dazu brauche ich nur die Nase aus der Tür zu stecken. Da sieht man naturgemäß beim NSV und der Samtgemeinde sicherlich anders. Aber ich als Steuerzahler darf ja wohl anderer Meinung sein. Vorallendingen wenn man einen Teil „meines“ Geldes in ein Projekt stecken will, was mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in wenigen Jahren zum Alteisen gehören wird.
    Aber ich sehe schon, man wird, wenn das Projekt doch noch gekippt werden sollte, ein schlechter Verlierer sein. Aber damit kann ich gut leben. Denn noch leben wir in einer Gesellschaft, in der jeder seine Meinung sagen darf und das ist auch gut so. Auch das ist ein Grund, warum ich diese Plattform am Laufen halte.
    Ich sage es noch mal in aller Deutlichkeit….Wenn der NSV Schneekanonen haben will, dann soll er sie in Gottes Namen bekommen. Aber dann bitte schön geht hin, kauft sie und bezahlt sie selber. Ich bin absolut dagegen, dass für solch eine Idee, die nur wenigen nutzt, Steuergelder ausgegeben werden.

  13. Lars Michel

    Selbstverständlich kann jeder seine Meinung haben und natürlich erst recht auf einer offenen Plattform, dann muß man eben auch mit Kommentaren rechnen die einem nicht passen.

    Ich für meinen Teil lerne immer noch was dazu, z.B. das nicht nur Beschneiungsanlagen böse sind sondern auch fremde Unis und dass die Nase eines Harzers mehr wert ist als wissenschaftliche Arbeit und Ausbildung.

    Mir gefallen übrigens auch nicht alle Projekte die mit „meinen“ Steuergeldern bezahlt werden.

    Ein schlechter Verlierer wäre man, wenn die andere Seite Recht bekommt und man das nicht akzeptiert. In der Rolle sehe ich mich nicht.

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