Überall in Deutschland ist ein Wachstum zu verspüren, nur anscheinend nicht bei ins im Landkreis.

In einer kürzlich veröffentlichen Zukunfsstudie des Schweizer Beratungsunternehmen „Prognos“ rutschten die Goslarer in der Gesamtansicht von einem 128. Platz vor drei Jahren auf Rang 261 ab. Das ist zwar schon schlimm genug, aber wenn man sich mal die einzelnen Werte anschaut, dann wird es teils heftig. Denn während das Wirtschaftswachstum im Bewertungszeitraum 2001 bis 2004 deutschlandweit um 4,9 Prozent anstieg, fiel es im Kreis Goslar um 4,5 Prozent! Da aber selbst bei den Wachstumsbranchen der Kreis im Gegensatz zu den bundesweiten 7,4 Prozent Wachstum nur 0,6 Prozent zu legte, liegen wir hier nun auf Platz 424 dieser Liste. Immerhin sind noch 15 Kreise oder Städte in der Republik schlechter wie wir.
Man wird nun wahrscheinlich diskutieren und Kommissionen einsetzen um heraus zu finden woran es liegt. Man kann sicherlich nicht von einem regionalen Problem sprechen, denn die Nachbarkreise stehen teils erheblich besser da, oder haben dem Bundestrend folgend ihre Bilanz erheblich verbessert. Wenn man wissen will woran es liegt, dann muss man nur mal den Bürger oder die abgelehnten Unternehmer fragen. Denn die könnten es den „hohen“ Herren sagen. Denn falls doch tatsächlich mal ein Unternehmen sich ansiedeln will, dann werden demjenigen so lange Knüppel zwischen die Beine geworfen, bis man dankend ablehnt und in einen Nachbarkreis zieht. Dort werden Firmen nämlich mit offenen Armen empfangen. So jemand bringt nämlich Steuereinnahmen und schafft vielleicht sogar Arbeitsplätze.
Ich kann mich an eine Story erinnern, da wollte sich ein „Burgerbrater“ bei uns ansiedeln. Wir haben dann nach drei Jahren und zähen Ringen doch endlich ein solches Restaurant bekommen. Das lag aber auch mehr an der niedersächischen Bauordnung als an der Einsicht der Verwaltung. Denn es war wohl so, dass die Firmen nach der dritten Standortablehnung Schadenersatz fordern durften. Solche Geschichten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Stadtgeschichte. Ich weiß, Stadt ist nicht gleich Kreis, aber das Volk in der einen Behörde ist genauso ignorant wie die Leute in der anderen Behörde.
Hier schläft man noch immer den Schlaf des Gerechten. Man lebt wohl immer noch in der Zeit der Zonenrandförderung und der Vollbeschäftigung. Da waren die Straßen und Kassen voll und man mußte sich keine Sorgen um das Morgen machen. Heute lebt man von der Hand in den Mund und hat noch nicht begriffen, dass die Zeiten sich geändert haben und dass man sich kümmern muss und nicht hochnäsig im Sessel sitzen und warten kann, dass einen die „gebratenen Tauben“ in den Mund fliegen.